Nachts bei dichtem Schneetreiben durch's Oberland fahren. Dem Winterdienst zuvorkommen und mit Beth Gibbons im Ohr über jungfräulich-weisse Wege rollen. Auf den "Deich-Alleen" im Seengebiet dem Schneetreiben zuschauen, "Les rivières pourpres" lauschen und einfach Ruhe haben. Sich nicht darum kümmern, dass man momentan nur Halbschuhe tragen kann und rechts ranfahren. Den Waldweg entlang in's Dunkel stapfen. Strümpfe und Hosen trocknen ja wieder. Versuchen, die dicksten Schneeflocken mit der Nasenspitze aufzuspießen. Bei der restlichen Heimfahrt überlegen, durch welche Route man anderen Fahrzeugen und dem Winterdienst am längsten ein Schnippchen schlagen kann. Ab und an freundlich ein Rudel Rehe über die Straße winken. Zuschauen wie ihre Spiegel nach und nach verschwinden. Darüber reflektieren, ob man nicht lieber mit ihnen mit in die Nacht springen würde. Dann zur Einsicht erlangen: Rehe haben kein Internet.

Heimfahren.